In der neuesten Ausgabe unserer Geschichts-Rückblick-Reihe begeben wir uns nach Japan, um uns die A7M anzusehen – die als Nachfolger der unglaublich erfolgreichen Zero entworfen wurde.
Für die Japaner war die A6M Zero ein besonders erfolgreiches Flugzeug. In den frühen 1940er Jahren wurde dieses Modell weltweit als das optimale Flugzeugdesign gefeiert. Das leichte Flugzeug war schnell und unglaublich manövrierfähig und stellte damit für die Alliierten ein großes Problem dar, die damit einfach nicht mithalten konnten.
Mehr als 10 000 Zeros wurden gebaut, die über mehrere Jahre hinweg den Himmel beherrschten. 1941 führten sie den japanischen Angriff auf Pearl Harbour an. Die Alliierten konnten sich ihnen nur mit der Entwicklung neuer Taktiken entgegenstellen, bei denen die Zeros in Gefechte mit einer Überzahl an Flugzeugen verstrickt wurden.
Doch die Überlegenheit der Zero konnte nicht ewig halten. Schon bald begannen die Alliierten mit der Entwicklung neuer Flugzeuge und Methoden, um dieser tödlichen Flugzeugklasse etwas entgegenzusetzen; bis die Zero im Verlauf des Kriegs zunehmend veraltet schien. Die fehlende Panzerung für den Piloten und die begrenzte Feuerkraft wurden als die Hauptprobleme angesehen. Währenddessen traten die neuen F6F Hellcats, F4U Corsairs, P-51 Mustangs und andere wichtige Flugzeuge auf den Plan und stellten für die Japaner eine ernstzunehmende Bedrohung dar.
Die Japaner wollten ihren Kampfvorteil natürlich nicht aufgeben, also machten sie sich daran, einen Nachfolger für die Zero zu entwickeln, mit dem sie ihre Vorherrschaft im Luftraum beibehalten konnten. Bereits direkt nach der Einführung der Zero 1940 und der damit einsetzenden Erfolgsgeschichte, planten die Japaner die Entwicklung eines Nachfolgers.
Jiro Horikoshi, Chefingenieur bei Mitsubishi, wurde damit beauftragt. Er war bereits die treibende Kraft hinter der A6M Zero gewesen, sodass die Wahl erneut auf ihn fiel, um auch die nächste Generation zu entwerfen. Er war sich der Schwächen der Zero sehr bewusst und begann sofort mit der Arbeit an einem Design, das sich hauptsächlich auf diese Probleme konzentrieren sollte – Feuerkraft, Geschwindigkeit und Panzerung. Zu dieser Zeit existierten jedoch keine Motoren, die für diese Aufgabe ausreichend Leistung hätten bieten können. Darüber hinaus waren die Konstrukteure bei Mitsubishi bereits mit anderen Projekten ausgelastet. Deshalb wurden nur sehr langsam Fortschritte gemacht, bis die Arbeiten an den Entwürfen schließlich im Januar 1941 komplett zum Erliegen kamen, als andere Prioritäten in den Vordergrund traten.
Im Juli 1942 wurden die Arbeiten mit Elan wieder aufgenommen, als eine formelle Spezifikation für das Flugzeug von der kaiserlichen Marine eingereicht wurde. Man wollte ein trägergestütztes Jagdflugzeug, das Geschwindigkeiten von bis zu 650 km/h erreichen könnte und mit einer Kombination von Kanonen und Geschützen ausgestattet sein sollte. Ebenfalls musste es über die herausragende Manövrierfähigkeit der A6M Zero verfügen.
Das neue Design wurde 17-shi genannt, nach dem siebzehnten Jahr der kaiserlichen Herrschaft. Ebenfalls wurde ihm der Name Reppû verliehen, was „Sturmwind“ bedeutete. Später sollten die Alliierten das Flugzeug mit dem Codenamen „Sam“ bezeichnen.
Die Konstrukteure standen immer noch vor dem Hauptproblem, einen geeigneten Motor finden zu müssen. Sie konnten aus zwei Motoren wählen, die die benötigte Leistung von 1.999 PS liefern konnten – dem eigenen Ha-43 von Mitsubishi und dem Nakajima NK9 (Homare). Der Ha-43 lieferte zwar mehr Leistung, aber der Nakajima-Motor war bereits zur Verwendung durch die kaiserliche Marine genehmigt worden. Ebenfalls gab es beim Ha-43 Probleme mit der Tragflächenbelastung; schließlich sind größere Motoren auch schwerer.
Daher entschied man sich, den Nakajima NK9 zu verwenden, trotz der Sorgen, dass dieser möglicherweise nicht leistungsstark genug sein könnte. Drei Prototypen wurden gebaut und als A7M1 gekennzeichnet. Der erste Flug fand im Mai 1944 statt. Doch die schlimmsten Befürchtungen über die Wahl des Motors hatten sich bewahrheitet – während die Handhabung und Manövrierfähigkeit des neuen Flugzeugs exzellent waren, konnte die Höchstgeschwindigkeit die der A6M5 Zero nicht übertreffen. Die kaiserliche Marine verlor das Interesse und brach das Projekt ab.
Die meisten Menschen hätten zu diesem Zeitpunkt aufgegeben und sich anderen Arbeiten gewidmet. Aber Jiro Horikoshi war nicht jemand, der gern aufgab. Mitsubishi entschloss sich, die Arbeiten am Flugzeug fortzusetzen, wobei es dieses Mal mit dem zuvor abgelehnten Ha-43-Motor ausgestattet wurde. Die neue Version wurde als A7M2 gekennzeichnet.
Die Ergebnisse waren überaus erfolgreich. Das neue Design konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 628 km/h erzielen, während Steigflug, Manövrierfähigkeit und andere Leistungsbereiche selbst die Zero übertrafen.
Damit wurde die Marine ermutigt, dem Projekt eine weitere Chance zu geben, und die Arbeiten wurden schließlich wiederaufgenommen. Fünf Prototypen wurden gebaut und nach erfolgreichen Tests ging das Flugzeug in die Produktion. Währenddessen wurde eine Version mit einem hochgradig leistungsstarken Ha-43-Motor für landbasierte Operationen vorgeschlagen.
Die Produktionsstätten waren feinjustiert und für die Massenfertigung bereit, was könnte also schiefgehen?
Am 7. Dezember 1944 wurde die Nagoya-Region von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Dieses Ereignis sollte als Tonankai-jishin Bekanntheit erlangen und führte zu schweren Schäden bei den Fabriken von sowohl Nakajima als auch Mitsubishi. Allein in den Fabriken kamen 200 Menschen ums Leben, darunter 64 Studenten, die als Freiwillige arbeiteten. Die Katastrophe wurde von den japanischen Behörden vertuscht, um sie vor den USA und ihren Verbündeten geheim zu halten. Doch dieses Geheimnis konnte nicht lange gehütet werden.
Dieses Ereignis, zusammen mit alliierten Bombardements und der bevorstehenden Niederlage im Krieg, läutete das Ende für die Konstruktion und Produktion von Flugzeugen in Japan ein; die Industrie sollte sich nicht mehr erholen. Nach dem Krieg verwendeten die Japaner ihre Fähigkeiten stattdessen zur Konstruktion von Autos.
Und was die A7M betraf – keine weiteren wurden gebaut. Die bereits produzierten acht Prototypen waren alles, was vom Projekt übrig blieb, und sie kamen nie mehr zum Einsatz.
Obwohl drei Prototypen den Krieg überstanden, gibt es heute leider gar keine mehr. Die drei Fotos auf dieser Seite sind die einzigen, die es noch gibt.
Im Spiel ist dieses Flugzeug ein trägergestütztes Flugzeug der Stufe VI im japanischen Forschungsbaum.
Im Cockpit solltet ihr euch direkt heimisch fühlen. Wie von einem Flugzeug, das als Verbesserung der A6M entworfen wurde, zu erwarten, fühlt es sich sehr wie sein Vorgänger an, nur mit höherer Geschwindigkeit und besseren Waffen!
Mehrere Konfigurationen stehen zur Verfügung, insbesondere für den Motor. Wie auch in der Realität könnt ihr vom schwächeren NK9 zum weitaus überlegeneren MK9 (Na-43) wechseln, und der Unterschied sollte sich dabei sofort bemerkbar machen!
Die Waffenauswahl besteht aus Maschinengewehren und einer effektiven Autokanone. Ebenfalls könnt ihr ein paar Bomben anbringen, um Bodenziele zu zerstören.
Zeit, auf die Startbahn zu rollen, Piloten. Erdbeben sollten eurer Vorherrschaft im Luftraum nicht im Wege stehen!