Piloten,
die Bemühungen Großbritanniens, die deutsche Luftwaffe während der Luftschlacht um England zurückzuschlagen, waren für den Ausgang des Zweiten Weltkriegs von entscheidender Bedeutung. Ohne die Beharrlichkeit der Piloten der Royal Air Force hätten sich die Dinge auf den Schlachtfeldern Europas für alle beteiligten Parteien möglicherweise vollkommen anders entwickelt.
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Dieses Special läuft von Dienstag, den 29. Oktober um 07:30 Uhr bis Freitag, den 1. November um 07:00 Uhr.
„Nie zuvor in der Geschichte menschlicher Konflikte hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken.“ Als der britische Premierminister Winston Churchill diese Worte am 20. April 1940 sprach, stand seinem kriegszerrütteten Land das Schlimmste leider noch bevor. Die Luftschlacht um England, auf die er sich bezog, war noch immer im Gange und sollte noch zwei weitere Monate anhalten, ehe sie endlich als Sieg aufgefasst werden konnte.
Die Luftschlacht um England ist aus mehreren Gründen bemerkenswert: Sie war die erste große Niederlage der deutschen Streitkräfte im Krieg und legte den Grundstein für ihren weiteren Untergang. Sie war ein großes Gefecht, in dem eine zahlenmäßig stark unterlegene Streitkraft allen Widrigkeiten zum Trotz standhielt. Der wichtigste Grund ist jedoch, dass es die erste Schlacht der Geschichte war, die ausschließlich in der Luft entschieden wurde.
Der Zweite Weltkrieg begann offiziell mit der deutschen Invasion Polens im September 1939, bei der eine mächtige Kombination aus Infanterie-, Panzer- und Flugzeugangriffen (bekannt als „Blitzkrieg“) angewandt wurde, um durch die herkömmliche Verteidigung zu brechen. Nach dem Erfolg in Polen stürmte Deutschland durch Dänemark und Norwegen, dann weiter nach Belgien, Holland, Luxemburg und Frankreich. Die alliierten Verteidiger hielten sehr mutig dagegen, wurden jedoch nach Dünkirchen in Frankreich zurückgedrängt, wo in einer amphibischen Operation 800 kleine Boote, meist im Besitz von Zivilisten, den Großteil der Streitkräfte zurück nach Großbritannien evakuierten.
Zum 18. Juni befanden sich keine britischen Streitkräfte mehr in Frankreich, und die Deutschen widmeten ihre Aufmerksamkeit der Invasion Großbritanniens. Die Tatsache, dass Großbritannien eine Insel ist, stellte für die Deutschen natürlich eine neue Herausforderung in Form des englischen Kanals dar. Das deutsche Oberkommando erkannte, dass die Kontrolle des Kanals für den Erfolg in Großbritannien entscheidend war, und begann mit dem Unternehmen Seelöwe, einem andauernden Angriff auf britische Frachtschiffe und die Verteidigungsstellungen an der Südküste Großbritanniens. Zu diesem Zeitpunkt sprach vieles für Deutschland, das 2.600 Bomber und Jäger besaß, wohingegen der britischen Royal Air Force (RAF) gerade mal 640 einsatzfähige Jäger zur Verfügung stand.
Die Briten setzen das Datum der Schlacht vom 10. Juli bis zum 31. Oktober 1940 an. In dieser Phase fanden die intensivsten Bombardierungen bei Tage statt. Am 13. August begannen die Deutschen das Unternehmen Adlerangriff, das aus einem frühen Angriff auf die Flugfelder der Royal Air Force an der Küste bestand. Nachdem der erste Schlag sich als erfolglos herausstellte, erhöhte die Luftwaffe am 24. August den Einsatz und begann, Bomber in noch größerer Anzahl auszusenden. Im Schutze der tödlichen Messerschmitt-Jäger waren diese Angriffe darauf ausgelegt, die Kontrolle der Royal Air Force zu unterbrechen und ihrer Flotte massiven Schaden zuzufügen. Als diese Strategie jedoch auch nicht die erwarteten Resultate einbrachte, entschieden sich die Deutschen, ihre Taktik erneut zu ändern, indem sie diesmal Städte und Ortschaften direkt ins Visier nahmen.
Diese letzte Phase begann am 7. September und hielt bis Ende Oktober an, als sie langsam nachließ und nahtlos in den Blitzkrieg überging: die andauernde Bombardierung ziviler Ziele in London und anderen Großstädten. Dies führte zu einer weiteren auf Zivilisten fokussierten Operation im Krieg: die Massenevakuierung von Kindern auf das Land.
Ende Oktober erkannten die Deutschen, dass die Royal Air Force nicht leicht zu besiegen war. Da Russland zunehmend höhere Priorität als Ziel zukam, wurde das Unternehmen Seelöwe auf unbestimmte Zeit eingestellt. Sporadische Bombardierungen Großbritanniens wurden jedoch im weiteren Kriegsverlauf fortgesetzt.
Zusätzlich zu ihrem großartigen Mut halfen den Briten hauptsächlich zwei Dinge, am Ende dieser Schlacht als Sieger hervorzugehen: die Überlegenheit der britischen Flugzeuge, vor allem der Spitfire, und die Tatsache, dass die Kommandeure der deutschen Luftwaffe darin versagten, eine einheitliche Strategie zu finden. Obwohl die deutschen Flugzeuge den britischen im Verhältnis 3:1 überlegen waren, machten sie nie von ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit Gebrauch. Sie wechselten immer wieder den Fokus ihrer Angriffe: zunächst auf militärische Ziele, dann auf industrielle und schließlich auf zivile Ziele, ohne sich dabei lange genug auf ein Gebiet zu konzentrieren, um irreparablen Schaden zuzufügen.
Man sollte auch festhalten, dass der Sieg in der Schlacht ohne die Hilfe hunderter ausländischer Piloten, die allesamt uneigennützig dem Hilferuf Folge leisteten, Großbritannien gegen den Feind zu verteidigen, nicht möglich gewesen wäre. Ungefähr 20 % der RAF-Piloten waren nicht-britische Ausländer, unter ihnen eine Große Anzahl von Polen, Neuseeländern, Kanadiern, Tschechoslowaken, Iren, Australiern, Belgiern, Südafrikanern, Franzosen, Amerikanern und jeweils einer aus Jamaika, dem britischen Mandatsgebiet Palästina und Südrhodesien (heute Republik Simbabwe). Hunderte von alliierten Jägerpiloten verloren im Laufe der 15 Wochen ihr Leben. Ungefähr ein Drittel von ihnen hatte einen internationalen Hintergrund.
Die Abwehr der Deutschen ermöglichte es Großbritannien, seine Militärstreitmacht wiederaufzubauen und als Bollwerk der Alliierten während des Kriegs zu dienen. Dank des Siegs in der Luftschlacht um England konnten die Alliierten ihre Truppen auf britischem Boden sammeln und die berühmte Operation Overlord einleiten, die schließlich zur Befreiung ganz Europas führen sollte.
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Piloten, erinnert euch an die Wenigen, denen wir heute so viel verdanken!