Die P-51 Mustang ist eines der legendärsten Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, das in World of Warplanes spielbar ist, und daher erwartungsgemäß bei Spielern sehr beliebt ist. Dank seiner gewaltigen Geschwindigkeit und Leistungsstärke, veränderte dieses Flugzeug die Regeln des Luftkampfes, was es ihm erlaubte sich auch im Düsenzeitalter zu behaupten. In diesem Artikel sehen wir uns die Geschichte dieses amerikanischen Kampfflugzeugs mit britischem Motor an.
Die P-51 wurde ursprünglich für die britische Royal Air Force konstruiert, die ein schnelles und schwer bewaffnetes Kampfflugzeug benötigte. Konstruiert wurde sie von Edgar Schmued und Raymond Rice, die die britische Ausschreibung als Gelegenheit sahen, ein von Grund auf völlig neues Kampfflugzeug zu konstruieren.
Im Jahre 1940 wurde ein Prototyp hergestellt und das Flugzeug ging 1941 in Serie. Die ursprüngliche P-51 verfügte über Allison V-Motoren und vier 12,7 mm-Maschinengewehre. Die Briten waren es, die der Maschine den Namen „Mustang“ verliehen. Für die Briten leistete das Flugzeug außerordentlich gute Arbeit, insbesondere als taktisches Aufklärungsflugzeug. Seine Leistung im Tiefflug war herausragend und vielleicht sogar noch besser als die der legendären Spitfire. Beim Höhenflug, insbesondere über 15.000 Fuß (≈ 4500 m), zeigte es jedoch eine bedeutend schwächere Leistung. Dennoch eignete es sich für die ihm zugewiesenen Aufklärungs- und Bodenangriffsmissionen äußerst gut.
Zuhause in Amerika fand das Flugzeug wenig Beachtung. Der Großteil der P-51s wurde an die Briten geliefert, obwohl einige Flugzeuge auch von den Kanadiern und Polen verwendet wurden. Erst 1942 nahm die amerikanische Luftwaffe von der P-51 Kenntnis und bat um zwei Testmodelle. Das Test-Urteil fiel jedoch ernüchternd aus: Zwar sei das Flugzeug vielversprechend, an einer Auftragszusage bestehe jedoch weiterhin kein Interesse.
Diese Entscheidung erzürnte den Chef der Luftstreitkräfte, General „Hap“ Arnold, und er schritt persönlich ein, um 55 P-51-Flieger von der Lieferung an die Briten abzuhalten. Stattdessen wurden die Flugzeuge 1943 in Nordafrika zur Fotoaufklärung in Dienst gestellt.
Die Mustang besaß jedoch weiterhin ein großes Problem, und das war der Leistungsabfall in großer Höhe. Die Briten waren mit diesen Einschränkungen nie wirklich zufrieden gewesen, da das Flugzeug in dieser Hinsicht die ursprünglichen Anforderungen nicht erfüllt hatte. Schnell wurden die Allison-Motoren als Problemquelle identifiziert. Sie waren für diese Einsatzzwecke einfach nicht geeignet.
Als Lösung schlugen die Briten ihren eigenen Rolls-Royce Merlin vor, der auch in der Spitfire eingesetzt wurde. Sie arbeiteten mit den amerikanischen Flugzeugkonstrukteuren zusammen, um die P-51 mit diesem weitaus leistungsfähigeren Motor auszustatten.
Dank des Merlin-Motors konnte die Leistung des Flugzeugs drastisch erhöht werden, sodass es nun in einer Höhe von über 30.000 Fuß (≈ 9100 m) unglaubliche 710 km/h erreichen konnte! Damit war sie mehr als 160 km/h schneller als die vorherige, vom Allison-Motor angetriebene Mustang. Die Auslieferung der neuen und verbesserten Mustangs begann Ende 1943.
Weitere Änderungen an der Mustang wurden auf Basis von Erfahrungsberichten der Piloten vorgenommen, die schließlich zum Modell P-51D führten – das allgemein als die „endgültige“ Mustang mit ihrem unverwechselbaren Aussehen gilt. Zu den Neuerungen gehörten Abwurftanks, dank derer das Kampfflugzeug nun viel länger in der Luft bleiben konnte. Sobald die Tanks leer waren, konnten sie abgeworfen werden und sorgten so für höhere Geschwindigkeit und aerodynamische Beweglichkeit. Diese drastische Erhöhung der Reichweite bedeutete, dass die Mustangs als Eskorte für amerikanische Bomber über Deutschland verwendet werden konnten, um Unterstützung gegen die deutsche Luftwaffe zu leisten.
Die P-51 Mustang war ein phänomenaler Erfolg, und es gibt Schätzungen, dass für jede im Einsatz abgeschossene Mustang, 19 feindliche Flugzeuge zerstört werden konnten. Man schreibt ihr die Zerstörung von fast 5.000 deutschen Flugzeugen zu, einschließlich der düsengetriebenen Me 262.
Die P-51 stellte im Vergleich zu jedem anderen Flugzeug des Zweiten Weltkriegs einen außerordentlichen technologischen Fortschritt dar, der alle sonstigen Modelle fast über Nacht veraltet aussehen ließ. Im Jahre 1944 bezeichnete Präsident Harry Truman die Mustang als das „aerodynamisch perfekteste Jagdflugzeug, das es gibt“. Nicht schlecht für ein Flugzeug, das die US-Militärplaner ursprünglich für nicht gut genug befanden!
Die Mustang war so fortschrittlich, dass sie auch den Wechsel ins Düsenzeitalter in den 1950er Jahren überlebte und bis in die 70er Jahre hinein auf der ganzen Welt im Dienst verblieb. Insgesamt erwarben 55 Länder nach Kriegsende Versionen der P-51 Mustang, die in verschiedensten Kriegen und Schlachten auf der ganzen Welt zum Einsatz kamen. Während der Jahre der Serienfertigung wurden über 15.000 Mustangs hergestellt.
Viele Mustangs haben bis zum heutigen Tage überlebt und werden liebevoll instand gehalten. Viele von ihnen sind sogar noch völlig flugtauglich und heben regelmäßig in die Lüfte ab! Die beste Chance, eine von ihnen in Aktion zu sehen, hat man auf den vielen Flugschauen auf der ganzen Welt, bei denen ihr die P-51 am Boden wie auch in der Luft bestaunen könnt. Angesichts der weltweiten Verbreitung der Mustang in den Nachkriegsjahren, sollte es nicht all zu schwer sein, eine in einem Land in eurer Nähe zu finden!
Im Spiel gibt es zwei Varianten der P-51 Mustang sowie ein düsengetriebenes Flugzeug basierend auf dem Flugwerk der P-51 (obwohl es sich dabei streng genommen nicht um eine Mustang handelt). Bei der frühen Ausführung, der P-51A Mustang, handelt es sich um ein Kampfflugzeug der Stufe VI, während die spätere Version, die P-51 Mustang, ein Kampfflugzeug der Stufe VII ist. Die düsengetriebene Version ist ein Flugzeug der Stufe VIII. Es sollte nicht überraschen, dass beide Propellerflugzeuge sich im Flug sehr ähnlich verhalten, obwohl die verbesserten Motoren der späteren Version wie auch im echten Leben für einen beträchtlichen Geschwindigkeits- und Leistungsschub sorgen. Als P-51 Mustang in World of Warplanes seid ihr wie geschaffen für Luftkämpfe mit hohen Geschwindigkeiten und auf große Reichweite, also startet eure Motoren und sammelt eure Abschüsse!