„Namhafte Medaillen“ ist eine neue Reihe, in der wir einen Blick auf die Bezeichnungen der Medaillen im Spiel werfen. Habt ihr jemals eine epische Auszeichnung erhalten und wolltet mehr über die Menschen erfahren, nach denen sie benannt wurden? Hier habt ihr die Gelegenheit!
Diesen Monat werfen wir einen Blick auf die Rudorffer Medaille, die für die äußerst beeindruckende Zerstörung von mindestens 13 gegnerischen Flugzeugen in einem einzigen Gefecht verliehen wird.
Erich Rudorffer war eines der besten Fliegerasse der Luftwaffe. Im Laufe seiner Militärkarriere flog er über 1.000 Kampfeinsätze und verbuchte 222 bestätigte Abschüsse in Luftkämpfen.
Im Gegensatz zu den meisten Kriegspiloten beider Seiten war Rudorffer bereits Berufspilot und hatte 1936 im spanischen Bürgerkrieg 1936 gekämpft. In dieser Zeit wurden viele Taktiken, für die die Luftwaffe bekannt wurde, entwickelt.
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war er als ziviler Pilot für die Lufthansa tätig, wurde jedoch umgehend einberufen. Er war dann durchgehend bis zu den letzten Kriegstagen 1945 im Dienst. In dieser Zeit flog er eine Reihe von Flugzeugen, wobei er jedoch für seine Erfolge in der Focke-Wulf 190 und der Messerschmitt Me 262 den meisten Ruhm erntete. Allein mit letzterer Maschine verbuchte er 12 Abschüsse, was ihn zu einem der weltweit ersten Asse in einem Düsenflugzeug machte.
Ein Nachbau von Rudorffers Focke-Wulf 190 in seiner farbenfrohen Lackierung
Sein erster Abschuss gelang ihm gegen eine französische Curtiss Hawk 75 am 14. Mai 1940. Danach erzielte er einen Abschuss nach dem anderen. Er nahm an der gesamten Luftschlacht um England teil, wobei er unzählige Spitfires und Hurricanes abschoss. Es wird erzählt, dass er auf der Flucht vor einer Hurricane im Tiefflug durch die Straßen der englischen Stadt Croydon flog.
Später wurde er zur Unterstützung des dortigen Feldzuges nach Nordafrika versetzt. Von den zirka 150 an diesem Kriegsschauplatz erzielten Abschüssen auf deutscher Seite ging die Hälfte auf das Konto von Rudorffer und seines Kollegen, Kurt Bühligen.
Danach wurde Rudorffer an der Ostfront eingesetzt, wo er Angriffe gegen die UdSSR flog. Am 11. Oktober 1943 schoss er in gerade einmal 17 Minuten 13 sowjetische Flugzeuge ab. Einige Tage später schoss er in Eigenregie weitere neun Flugzeuge in zehn Minuten ab, was ihm den Spitznamen „der Jäger von Libau“ einbrachte.
Erich Rudorffer überlebte den Krieg. Nach dem Krieg ging er wieder in seinen Beruf als Berufspilot bei PAN AM und der Lufthansa zurück, bevor er in den 80er Jahren in Rente ging. Er ist heute noch am Leben und trotz seiner 96 Lebensjahre noch immer rüstig.
Piloten, könnt ihr Rudorffers Rekord im Spiel knacken?