Piloten!
Heute möchten wir ein altes Format aus vor einem Jahr wiederbeleben, nämlich „Dieser Tag in der Geschichte“. In dieser Serie teilen wir interessante und kaum bekannte Fakten über erinnerungswürdige Ereignisse mit euch, die während des Zweiten Weltkriegs geschehen sind.
Für den Anfang haben wir den „Großen Luftangriff auf Los Angeles“ für euch – ein eher unwahrscheinliches Ereignis, sodass es schwer zu glauben ist, dass es eigentlich passiert ist. Letztes Jahr haben wir es einmal kurz erwähnt, als wir es zu einem Anlass für unsere Specials machten. Doch dieses Jahr haben wir mehr Informationen über dieses Thema, sodass wir euch die großartige Geschichte hinter dieser ungewöhnlichen Begebenheit erzählen können.
Schon bald nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in 1939 wurden in Europa Luftangriffe zum Alltag aller Beteiligten. Die Gefahr eines Bombenangriffs war immer da und die Leute gewöhnten sich bereits an die Sirenen, die vor Angriffen warnten. In Großbritannien wurden Kinder aufs Land evakuiert und überall wurden Bombenbunker gebaut, um so viele Leben wie möglich zu retten.
Allerdings gab es so etwas in den Vereinigten Staaten nicht. Fakt ist, dass die USA bis zum Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 noch nie von gegnerischen Truppen auf ihrem Heimatland bekämpft wurden.
Pearl Harbor war eine solche Überraschung, dass die Amerikaner danach verständlicherweise etwas besorgter gegenüber weiteren Angriffen (oder gar Invasionen) waren. Im Jahre 1942, am Abend des 24. Februars bis zum darauffolgenden Morgen schien es so, als ob ihre schlimmsten Ängste über dem Himmel von Los Angeles wahr werden würden.
Foto von den Los Angeles Times, auf dem am Abend des 24. Februars 1942 Scheinwerferlicht auf ein nicht identifiziertes Objekt strahlte.
Nicht identifizierte fliegende Objekte wurden am Nachthimmel gesichtet. Man glaubte, dass es japanische Flugzeuge seien, daher wurde in der Stadt sofort roter Alarm gegeben und amerikanische Flugzeuge sind in die Dunkelheit geflogen, um die Eindringlinge abzufangen. In der Zwischenzeit sah es so aus, als ob sich ein weiteres unbekanntes Objekt auf dem Meer näherte. Natürlich konnte dies für das amerikanische Militärkommando nur ein japanisches U-Boot an der Oberfläche sein. Um die Situation fieberhaft unter Kontrolle zu bekommen, galt die Devise: „Erst schießen, dann fragen.“ Ohne zu wissen, auf was sie überhaupt schießen, wurde jede verfügbare Flak in der Nähe mobilisiert und der Befehl war, Dauerfeuer auf die Blinklichter in der Ferne auszuüben. Ungefähr 1.500 Schüsse wurden in dieser Nacht von amerikanischen Flugzeugen und Flaks abgefeuert, bevor die Lichter verschwanden und nach wenigen Stunden wieder grünes Licht gegeben wurde.
Nachdem wurden nie Beweise für angreifende Flugzeuge gefunden und Japan behauptete, nichts davon gewusst zu haben. Es scheint also, dass das ganze Ereignis schlicht ein falscher Alarm war. Allerdings haben die Einwohner von los Angeles zum ersten Mal Angst vor einem Luftangriff gehabt.
Dieses Ereignis wurde zur Schlagzeile vieler Zeitungen.
Überschrift bedeutet: Luftschlacht tobt über Los Angeles
Bis heute wurde das Rätsel nie gelöst. Es wird spekuliert, dass es am wahrscheinlichsten lediglich Wetterballons waren. (Eine zu der Zeit beliebte Erklärung, wenn eine weitere „Verschwörung über Außerirdische“ aufgedeckt wurde.) Die kleinen, schnell fliegenden gesichteten Objekte könnten Überreste von den Flugabwehrgeschossen sein, die auf die Ballons gefeuert wurden. Allerdings sind selbst 70 Jahre nach dem Ereignis (Verschwörungs-)Theorien über japanische Aufklärungsdrohnen oder sogar außerirdische Raumschiffe in Mode.
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