Zu Beginn des 2. Weltkriegs stellte die Luftwaffe nur ein einziges modernes Jagdflugzeug in Massenproduktion her – die Messerschmitt Bf 109. Für ihre Zeit extrem fortschrittlich, nahm die Bf 109 prompt die Stellung als wichtigstes einmotoriges Jagdflugzeug der Luftwaffe ein. Als jedoch der Bedarf an Kriegsflugzeugen stieg, erhöhte sich auch der Druck auf die Produktion der verschiedenen für die Herstellung benötigten Komponenten, insbesondere des Daimler-Benz-Motors 601 V-12, welcher das Flugzeug antrieb. Der Luftwaffe wurde klar, dass sie ein zweites Jägermodell benötigte, welches nicht vom Produktionsaufwand und den Materialien der Messerschmitt Bf 109 abhängig war. Die Lösung für dieses Problem wurde 1939 von Kurt Tank und Focke-Wulf vorgestellt.
Tank war Focke-Wulfs leitender Flugzeugkonstrukteur und war dem Konstruktionsteam vorgestanden, welches (mit der früheren Fw 159) die ursprüngliche Ausschreibung an die Messerschmitt Bf 109 verloren hatte. Tanks nächster Entwurf vereinte den 14-Zylinder-Sternmotor BMW 801 mit einer völlig einzigartigen Designvorstellung. Anstatt eines empfindlichen schlanken Fliegers war dieses neue Design ein robustes Arbeitstier – ein schwer bewaffnetes Flugzeug, welches auch noch unter schwierigsten Bedingungen mit verheerenden Auswirkungen funktionstüchtig war.
Die Fw 190 wurde 1942 in Großbritannien eingesetzt und von der alliierten Luftmacht sofort als ernste Bedrohung erkannt. Als man der Fw 190 zum ersten Mal im Gefecht begegnete, war ihr Design und Zweck so grundverschieden, dass alliierte Piloten kaum verstehen konnten, wie man effektiv gegen sie angehen sollte. Während die FW einen durchschnittlichen Wenderadius und normale Wenderate aufwies, setzte sie mit ihrer Rollrate einen neuen Standard. Dies war zu dieser Zeit einzigartig und befähigte die Fw 190, die Richtung ihrer Drehung viel schneller zu ändern, als es die alliierten Jagdflieger damals konnten. Diese überlegene Wenderate erlaube ihren Piloten den Einsatz neuer Taktiken wie „Boom & Zoom“ und dem Scherenmanöver „Rolling Scissors“. Diese Hochgeschwindigkeitsmanöver basierten nicht auf der Fähigkeit zu engen Wendungen, sondern auf Energiemanagement und Rollverhalten. Das einzigartige Design und Leistungsprofil der Focke Wulf 190 hat dazu beigetragen, eine neue Reihe von Luftkampftaktiken und eine neue Denkart einzuläuten.
In World of Warplanes glänzt die Fw 190 als „Energie“-Jäger. Lasst euch nicht auf einen Kampf mit flachen Wendungen gegen irgendeinen anderen Jäger ein – dann seid ihr verloren. Nutzt stattdessen die Geschwindigkeit und gnadenlose Feuerkraft der Fw 190 (aufrüstbar auf vier 20-mm-Geschütze und zwei 13,2-mm-Maschinengewehre), um schnell und präzise zuzuschlagen und euch dann zurückzuziehen. Nutzt ihre fantastische Rollrate, um euren Drehvektor (die Richtung) schneller als der Gegner zu ändern und einer Verfolgungsjagd zu entkommen.
Unsere Reihe über Focke-Wulfs wird fortgesetzt. Freut euch darauf, Piloten!