Die amerikanische Curtiss P-36 Hawk ist ein frühes Beispiel für ein Flugzeug mit Metallflugwerk und wurde in den 1930er und 40er Jahren oft gesehen. Neben seinem Dienst im US Army Air Corps wurde es auch weltweit und verstärkt in Europa (insbesondere durch die Franzosen) sowie im Pazifikraum eingesetzt. In diesem Artikel sehen wir uns diesen Urvater der Flugzeugkonstruktion näher an.
Die Curtiss P-36 Hawk war ursprünglich ein privates Unterfangen der Curtiss-Wright-Corporation. Sie wurde als Beitrag für einen vom US-amerikanischen Army Air Corps (USAAC) organisierten Wettbewerb entwickelt, der im Mai 1935 stattfand. Das Unternehmen entschied sich, ein Ganzmetall-Kampfflugzeug mit einfahrbarem Fahrwerk einzureichen und ernannte den Northrop-Ingenieur Donovan Berlin zum Leiter des Konstruktionsteams.
Der ursprüngliche Prototyp wurde Model 75 genannt. Er verfügte über einen Wright XR-1670-5-Motor und wurde vollständig aus Metall gefertigt, während die Steuerflächen mit Stoff bedeckt waren. Frühe Testflüge zeigten, dass das Flugzeug bis zu 452 km/h erreichen konnte. Es gab jedoch Probleme, insbesondere mit der Zuverlässigkeit des Motors. Das Fliegen des Flugzeugs wurde von den Piloten als sehr komfortabel beurteilt. Ihm fehlte jedoch Panzerung oder selbstdichtende Kraftstofftanks (obwohl diese Schwächen zu dieser Zeit als normal galten). Darüber hinaus war die Konstruktion des einfahrbahren Fahrwerks bereits von Boeing patentiert worden, was für Curtiss zusätzliche Kosten in Form von Lizenzgebühren bedeutete.
Die Zeit für den Wettbewerb war gekommen. Das Flugzeug flog nach Ohio, um an der Flugschau teilzunehmen, doch dann geschah das Unerwartete. Einer der Wettbewerbsteilnehmer – die Serversky P-35 – stürzte auf dem Weg ab! Aus diesem Grunde wurde der Wettbewerb verschoben.
Curtiss machte sich die Verzögerung zunutze, um am Flugzeug einige Verbesserungen vorzunehmen. Die neue Version wurde Model 75B genannt. Die Hauptänderung bestand in der Auswechslung des unzuverlässigen Motors mit dem Wright XR-1820-39. Der Rumpf wurde ebenfalls überarbeitet und damit die Sicht verbessert. Dazu gehörte der Einbau der charakteristischen rundgezackten Heckfenster.
Die finale Flugschau fand endlich im April 1936 statt. Doch es lief nicht besonders gut. Der neue Motor konnte seine erwartete Leistung nicht erzielen und das Flugzeug erreichte lediglich eine Geschwindigkeit von 460 km/h.
Die Konkurrenz von Seversky hatte sich vom Flugzeugabsturz erholt und obwohl ihr Flugzeug ebenfalls eine schwache Leistung gezeigt hatte und teurer war, wurden sie zum Gewinner ernannt und erhielten die Bestellung für 77 Flugzeuge.
Das USAAC war jedoch schnell über die zunehmenden politischen Unruhen in Europa besorgt und befürchtete, dass Serversky die Lieferung nicht würde einhalten können. Eine Ersatzoption wurde benötigt und somit ging eine Bestellung für drei Prototypen an Curtiss. Das Model 75 wurde nun zur P-36.
Weitere Umbauarbeiten wurden durchgeführt. Der Motor wurde erneut ausgetauscht, diesmal mit einem 900 PS Pratt & Whitney R-1830-13 Twin Wasp. Das rundegezackte Heckkabinendach wurde noch weiter vergrößert, während ein einfahrbares Hinterrad zum Fahrwerk hinzugefügt wurde.
Die neue Version schnitt äußerst gut ab, weshalb das USAAC im Jahre 1937 eine Bestellung für etwa zweihundert Maschinen aufgab. Dies war die größte Bestellung, die zu Friedenszeiten jemals aufgegeben wurde.
Es wurden mehrere direkte Varianten der P-36 hergestellt, die man einfach als P-36A bis (X)P-36G bezeichnete. Diese Varianten ähnelten im Allgemeinen den ursprünglichen Prototypen, verfügten jedoch über aufgerüstete Motoren und Waffen. Die P-36 kam für die USA jedoch nicht häufig zum Einsatz, da ihr Nachfolger, die Curtiss P-40, schnell an Beliebtheit gewann. Doch eine große Anzahl an umgebauten P-36 wurden an alliierte Nationen auf der ganzen Welt geliefert. Diese Flugzeuge erhielten die Kennzeichnung ‚Hawk 75‘. Insgesamt wurden etwa 1400 Maschinen produziert, von denen nur etwa 200 die ursprünglichen US-amerikanischen P-36 waren.
Das Flugzeug kam in den USA nicht häufig zum Einsatz, erwies sich jedoch in anderen Ländern als beliebt – insbesondere in Frankreich, wo die Flugzeugkonstruktion umfassend ausgeschöpft wurde. Nachdem die Franzosen 100 Maschinen des Typs Hawk 75A-1 von den USA erhalten hatten, begannen Sie damit, selbst Umbauten und Varianten herzustellen und bezeichneten sie als Curtiss H-75. Eines dieser Flugzeuge gewann im Zweiten Weltkrieg das erste Gefecht der Franzosen gegen ein deutsches Kampfflugzeug. Im Verlaufe des Krieges gewannen die H-75 zweihundertfünfundsiebzig bestätigte Abschüsse gegen feindliche Flugzeuge und hatten wahrscheinlich an über 100 weiteren Siegen maßgeblichen Anteil.
Die Briten hatten sich gegen den Kauf der Hawk entschieden, kamen jedoch aufgrund von Kriegsaktivitäten wie der Umleitung von für das besetzte Frankreich gedachter Fracht oder der Einnahme von Flugzeugen geflohener französischer Piloten, in den Besitz von 229 dieser Maschinen. Die Briten verliehen dem Flugzeug die Bezeichnung Mohawk und setzten es in den Commonwealth-Gebieten Indien, Burma und Südafrika ein.
Der zweite hauptsächliche Einsatzort der P-36 war Finnland. Das Flugzeug erwies sich bei den finnischen Piloten als äußerst beliebt, die mit nur 44 Flugzeugen phänomenale 190 Siege erkämpfen konnten.
Leider haben nur wenige P-36 bis in die Gegenwart überlebt. Eine Handvoll von ihnen kann in Museen auf der ganzen Welt gefunden werden. Die einzige in Europa befindet sich im Imperial War Museum in Duxford, UK. Dort befindet sich eine französische H-75 A1, die nicht nur besucht und bestaunt werden kann, sondern wieder voll flugtauglich gemacht wurde! Haltet bei Flugschauen in Großbritannien und anderen Ländern nach ihr Ausschau.
Die P-36 ist ein amerikanisches Kampfflugzeug der Stufe IV. Sie ist in mehreren Konfigurationen verfügbar, was der Entwicklung des Flugzeugs in der Realität von der Prototypversion YP-36 bis zu den Serienversionen P-36A bis G entspricht.
Das Flugzeug ist hauptsächlich auf Manövrierfähigkeit ausgelegt und glänzt insbesondere im Nahkampf. Es kann darüber jedoch auch für Sturzflugangriffe oder für den Beschuss von Bodenzielen eingesetzt werden.
Mit diesem Flugzeug ist eure Manövrierfähigkeit euer größter Vorteil. Diesen solltet ihr nutzen, um euren Gegnern stets einen Schritt voraus zu sein, denn wenn sie euch treffen, werdet ihr das dank eurer dünnen Panzerung zweifellos zu spüren bekommen. Versucht, ganz in die Nähe eurer Gegner zu kommen, damit ihr die Wirkung eurer starken Maschinengewehre entfalten könnt.
Guten Flug!