Piloten!
Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist voller Ereignisse, von denen einige mehr, andere weniger berühmt wurden. Eines der weniger bekannten, jedoch nicht minder interessanten Ereignisse ist die Luftschlacht, die am 11. September 1944 über dem Erzgebirge im Osten Deutschlands stattfand, direkt an der Grenze zur damaligen Tschechoslowakei. Dieses Gefecht, an dem über 100 Flugzeuge beteiligt waren, wurde zu einem der größten Zusammenstöße zwischen amerikanischen und deutschen Flugzeugen über dem europäischen Festland.
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Aufgrund der Verluste auf beiden Seiten in diesem denkwürdigen Gefecht ist die Geschichte der Luftschlacht über dem Erzgebirge recht düster. Was später als der „Schwarze Montag über dem Erzgebirge“ bekannt werden sollte, begann am 11. September 1944 als eine reguläre Mission der 100. Bombergruppe, auch „The Bloody Hundredth“ genannt. Ein Flugzeugverband, bestehend aus 36 schweren Bombern vom Typ Boeing B-17G Flying Fortress, startete am Morgen von seinem Stützpunkt der Royal Air Force in England und bewegte sich südwärts. Das Ziel waren sowohl das Synthesewerk Schwarzheide in Ostdeutschland als auch eine Treibstofffabrik in den tschechischen Bergen.
Zunächst schien alles ruhig. Die Befehle der Bomberformation lauteten, tief in feindliches Territorium vorzudringen und sich über den Gipfeln des Erzgebirges mit einer Gruppe unterstützender P-51 Mustangs zusammenzuschließen, bevor der Sinkflug auf das Hauptziel beginnen sollte. Die Deutschen bemerkten jedoch die heranfliegenden amerikanischen Flugzeuge und sendeten schnell einen Verband aus 60 Jägern vom Typ Focke-Wulf FW 190A und Messerschmitt Bf 109 G aus, um die Eindringlinge abzufangen. Ihr Timing war perfekt, denn sie schlugen noch vor dem geplanten Treffen zu und erwischten die schutzlosen Bomber mitten in ihrem Langstreckenflug.
Das Jagdgeschwader 4 traf direkt über Schmiedeberg auf die B-17-Bomber und griff mit allen Kräften an. Insgesamt wurden 14 amerikanische Bomber abgeschossen. Einige stürzten sofort ab, andere etwas weiter weg in den Hügeln des Erzgebirges nahe der tschechoslowakischen Grenze. Die Verluste wären höher gewesen, wenn das Geschwader der P-51 nicht doch noch erschienen wäre. Die P-51 verwickelten die deutschen Jäger sofort in aggressive Kurvenkämpfe und ermöglichten somit den verbliebenen schweren Bombern die Flucht.
Obwohl die Bf 109 G-Jäger eigentlich ein mehr als angemessener Gegner für die neu eingetroffenen Mustangs waren, zogen die Deutschen in diesem Gefecht den Kürzeren. Viele ihrer Piloten waren im Luftkampf unerfahren und flogen ihren ersten Einsatz. Dies ermöglichte es den US-Jägern, den Deutschen schwere Verluste zuzufügen. Die Kerngruppe der schweren Bomber konnte dadurch den Rest ihrer Mission erfolgreich ausführen und warf eine Bombenladung von insgesamt 53 Tonnen auf das Synthesewerk Schwarzheide ab.
Obwohl es den Alliierten gelang, das Blatt in diesem Gefecht zu wenden, hatte dieser einfache Bombardierungsflug zu großen Verlusten auf beiden Seiten geführt. 19 amerikanische Flugzeuge sowie 32 deutsche Jäger wurden zerstört. Dabei verloren beinahe 80 Menschen ihr Leben und ebenso viele amerikanische Flieger gerieten nach ihrem Absturz in Gefangenschaft.
Piloten, tut es den Amerikanern gleich und verteidigt während dieses Specials eure Bomber!