Der Pazifikkrieg wurde hauptsächlich in der Luft ausgetragen und erwies sich für die Alliierten als schwieriges Unterfangen, hauptsächlich aufgrund der Überlegenheit der japanischen Flugzeuge sowie aufgrund des Könnens und Muts der gegnerischen Piloten. Die Mitsubishi A6M Zero stellte womöglich den Höhepunkt des Flugzeugbaus im zweiten Weltkrieg dar, und in diesem Artikel sehen wir uns dieses legendäre Flugzeug genauer an.
Aufgrund seiner Lage als Inselnation, befasste sich ein Großteil der japanischen Militärforschung damit, die Überlegenheit der Nation auf See sicherzustellen. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verfügte Japan über eine große und mächtige Marine, die zu Recht auf der ganzen Welt gefürchtet wurde. Daher legten die Japaner ihre Flugzeuge schon von Beginn an auf Kompatibilität mit ihrer Marine in Verbindung mit einer weiten Reichweite aus, sodass viele der japanischen Kampfflugzeuge des Zweiten Weltkriegs trägergestützt waren. Im Jahre 1914 stellte Japan den ersten Wasserflugzeugträger der Welt fertig, die Wakamiya. Die Strategie war einfach: Das Schiff sollte sich auf dem Ozean dem Ziel nähern und Dutzende leichter Kampfflugzeuge starten, die zuschlagen und zurückkehren konnten, bevor der Feind überhaupt begreifen konnte, was eigentlich passiert war. Ein weiterer Vorteil dabei war natürlich, dass diese Kampfflugzeuge ihren gegnerischen Pendants in jeder Hinsicht überlegen waren, was in den frühen Jahren des Zweiten Weltkriegs auch so war.
Mitsubishi hatte für die japanische Flotte eine Reihe von Flugzeugen konstruiert und weiterentwickelt. Während des Zweiten Weltkrieges war der Hauptgegner der Alliierten im Pazifik die A6M Zero. Das A im Namen bedeutete, dass es sich um ein trägergestütztes Kampfflugzeug handelte, das M stand für Mitsubishi. Mehrere Varianten der Zero wurden produziert und von der A6M1 bis zur A6M8 durchnummeriert. Innerhalb dieser Haupttypen gab es auch kleinere Variationen, die sich Modelle nannten. Die Aliierten hatten für das Flugzeug ihren eigenen Codenamen – sie nannten es ‚Zeke’.
Die kaiserliche Marine hatte für das Kampfflugzeug im Jahre 1937 genaue Anforderungen und bezeichnete es als 12-Shi (nach dem 12. Jahr der Regentschaft durch Kaiser Hirohito, die im Jahre 1926 begonnen hatte). Ausschreibungen erfolgten an Mitsubishi und Nakajima. Die Anforderungen waren extrem hoch gesteckt und Nakajima lehnte mit der Begründung ab, dass der Bau des Flugzeugs aufgrund der Einschränkungen der verfügbaren Motoren unmöglich sei.
Der Chefkonstrukteur von Mitsubishi, Jiro Horikoshi, kam zu der Ansicht, dass man die Anforderungen erfüllen könne, indem man das Flugzeug so leicht wie möglich baute. Dafür entfernte er alle nicht unbedingt notwendigen Komponenten aus dem Flugzeug – sogar die gepanzerte Pilotenkanzel! Desweiteren entfernte er die selbstdichtenden Treibstofftanks und baute ultraleichte Flügel an den Flugzeugrumpf. Darüber hinaus wurde das Flugzeug aus einer streng geheimen Aluminiumlegierung gefertigt, die kürzlich in Japan entwickelt worden war. All diese Faktoren machten aus dem Flugzeug das leichteste und modernste seiner Art.
Insgesamt wurden während des Zweiten Weltkriegs über 10.000 Zeros gefertigt, mehr als von jedem anderen japanischen Flugzeug. Sie wurden im Jahre 1940 ausgiebig zur Erlangung der Luftüberlegenheit über China verwendet und spielten beim japanischen Angriff auf Pearl Harbour im Jahre 1941 eine entscheidende Rolle. Die Japaner setzten im Verlaufe des Krieges stark auf die A6M Zero, und das aus einem guten Grund – das Flugzeug deklassierte einfach alles, was die Alliierten ihm entgegensetzen konnten.
Die größte Stärke des Flugzeugs war seine Manövrierfähigkeit. Mit seinem geringen Gewicht und seiner Wendigkeit konnte es Kurven fliegen, die bei seinen amerikanischen Gegenstücken zum Strömungsabriss führten. Darüber hinaus war es schneller und konnte dreimal so lang in der Luft bleiben wie sein bester Konkurrent. Die Brewster F2A Buffalo und Bell P-39 Airacobra wurden von der Zero locker überflügelt. Die Curtis P-40 Warhawk war vermutlich das beste der frühen amerikanischen Kampfflugzeuge und war der A6M Zero dennoch hoffnungslos unterlegen. Die trägergestützten Kampfflugzeuge der amerikanischen Streitkräfte schnitten auch nicht viel besser ab. Die Grumman F4F Wildcat tat sich mit den Zeros äußerst schwer. Selbst die legendären britischen Spitfires und Hurricanes, die gerade erst Siege in der Luftschlacht um England errungen hatten, sahen sich mit der Zero einer großen Herausforderung gegenüber.
Die Alliierten wurden dazu gezwungen, innovative Taktiken zu entwickeln, um die Gefahr durch die Zero in den Griff zu bekommen. Dazu gehörte etwa der „Thatch Weave“, bei dem zwei Flugzeuge zusammenarbeiteten, und der „Boom and Zoom“, bei dem ein Flugzeug im direkten Sturzflug auf den Gegner das Feuer eröffnete. Die einzige Schwachstelle, die sich die Alliierten zunutze machen konnten, war die dünne Panzerung der Zero, weswegen sie mit einem einzelnen Feuerstoß meist schon außer Gefecht gesetzt werden konnte.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs verlor die Zero zunehmend ihren Vorteil. Neuere von den Alliierten entwickelte Flugzeuge konnten es weitaus leichter mit der Zero aufnehmen. Flugzeuge wie die P-38J Lightning, die F6F Hellcat und die F4U Corsair erwiesen sich als schneller und robuster als die Zero. Der einzig verbliebene Vorteil der Zero bestand in ihren fähigen und erfahrenen Piloten, die alles aus dem Flugzeug herausholen konnten.
Gegen Ende des Jahres 1944 zeichnete sich Japans Niederlage ab, und ihre Taktiken wurden noch verzweifelter und fanatischer. Im Oktober 1944, während der Schlacht um die Philippinen, wurden die ersten Kamikaze-Angriffe gestartet, und diese Taktik wurde bis zum Ende des Krieges meist unter Einsatz von Zeros genutzt. Logischerweise gingen die überwiegende Mehrheit dieser Selbstmordangriffe für den ausführenden Piloten sowie für das Flugzeug verhängnisvoll aus. Die unvorhersehbare und höchst wirksame Art dieser Kamikazeangriffe war für die Alliierten bis zum Ende des Krieges eine große Gefahr. Zwar war die Zero zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger überholt, doch erwies sie sich immer noch als gefährlich.
Mit dem Ende des Krieges hatte die letzte Stunde der Zero geschlagen. Sie sollte jedoch ein weitreichendes Vermächtnis zurücklassen, denn viele zukünftige Flugzeuge, sowohl aus Japan wie auch aus anderen Ländern, orientierten sich an den Konstruktionsprinzipien, die sie zu einem so beeindruckenden Flugzeug gemacht hatten.
Eine Reihe von Zeros sind bis zum heutigen Tage erhalten. Man findet sie hauptsächlich in Japan oder den Vereinigten Staaten. In Europa gibt es ein restauriertes Cockpit einer Zero im Imperial War Museum in London zu bestaunen. Und in der Niederlassung des Imperial War Museum in Duxford in der Nähe von Cambridge im Vereinigten Königreich kann man sogar das Wrack einer kompletten Zero begutachten.
Natürlich ist der japanische Technologiebaum noch nicht in der Closed Beta implementiert worden, daher können wir nur darüber spekulieren, wie sich die Zero im Spiel fliegen wird. Wie alle Flugzeuge in World of Warplanes jedoch, wird sich das Flugzeug im Spiel stark am echten Vorbild orientieren. Darum können wir sicher davon ausgehen, dass die Zero extrem schnell und wendig sein, dafür aber nur über geringe Panzerung und HP verfügen wird.
Wie auch bei den Piloten der Zero in der Realität wird der Schlüssel zum Überleben darin liegen, sich stets um den Gegner herum zu bewegen, um jegliche Treffer zu vermeiden, die die hauchdünne Panzerung sofort durchschlagen würden. Verwendet eure außerordentliche Wendigkeit, um den Gegner aus unerwarteten Winkeln anzugreifen, gebt nur einen Feuerstoß ab und wendet euch dann wieder ab, um aus einer anderen Richtung anzugreifen. Wie auch im echten Leben sollten zwei oder mehr Zeros gemeinsam, so gut wie fast alles vom Himmel holen können!