Heute morgen kam ich in London an, nahm den Zug nach Paddington und dann die U-Bahn nach Kensington. Ich checkte mein Gepäck an der Hotelrezeption ein und wanderte in die Stadt hinaus. Vor einer Ewigkeit spazierte ich einst als hungernder Diplomstudent die gleichen Straßen dieser Stadt entlang. Tagsüber war ich mit dem Schreiben im Lesesaal der British Library beschäftigt, und nachts frierte ich in einem winzigen Dachstubenapartment in Swiss Cottage. Ich freue mich, zurückgekehrt zu sein. Samuel Johnson schrieb einmal, dass ein Mann, der London müde ist, auch des Lebens müde ist. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich diese Metropole jemals leid sein werde. Unser erster Filmdreh sollte erst am Sonntag stattfinden. Ich entschloss mich also, den Samstagnachmittag im Imperial War Museum zu verbringen.
Das Imperial War Museum ist ein eindrucksvolles Bauwerk aus weißem Stein, mit einem klassizistischen Säulenvorbau und einer in die Höhe ragenden, kupferbekleideten Kuppel. Zwei riesige 15”-Geschütze der Schlachtschiffe HMS Ramillies und HMS Roberts bewachen den Eingang. Der gesamte Komplex ist von der Lambeth Road durch einen schönen Park getrennt und von einem schmiedeeisernen Zaun umgeben. Ursprünglich im 19. Jahrhundert als Krankenhaus gebaut, wurde das Gebäude im 20. Jahrhundert vergrößert und erweitert, um seiner neuen Aufgabe gerecht zu werden. Das Atrium am Eingang bietet eine beeindruckende Sammlung an Waffen und Fahrzeugen, einschließlich eines von General Montgomery genutzten Grant-Panzers und einer V2-Rakete. Vom Dach hängt eine Spitfire Mark 1A, die in der Schlacht um England zum Einsatz kam, eine Sopwith Camel, eine P‑51 Mustang, eine Focke‑Wulf FW‑190A‑8 und eine Heinkel HE 162. Ich verbrachte Stunden damit, durch die Galerien zu wandern und mir die Ausstellungsstücke anzusehen. Ein tolles Museum.
Am Sonntag nahm ich zusammen mit unserer Filmcrew den Zug nach Leeds, um die Geophysiker Dr. Adam Booth und Dr. Roger Clark zu interviewen. Dr. Clark hat seit den frühen 1990er Jahren mit David an verschiedenen Bergungsprojekten von Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg gearbeitet. Rogers Enthusiasmus für die Flugzeugbergung färbte auf Adam ab, der 2004 unter der Aufsicht von Dr. Clark mit Forschungsarbeiten für seine Doktorarbeit begann. Die beiden Männer wurden zu den wichtigsten Beratern und Freunden von David. Sie führten Vermessungen durch, interpretierten Daten, schlugen gewerbliche Auftragnehmer vor und beschafften Ausrüstung von der Universität und von ortsansässigen Unternehmen. Im Herbst 2004 begleitete Adam David sogar, um auf Mingaladon Vermessungen vorzunehmen. Adam vermaß einen 100 x 190 Meter großen Bereich auf dem Flugplatz und fand große Flächen mit elektrisch leitfähigem Material unter der Erde, an den gleichen Stellen und in der gleichen Tiefe, die von David in den Jahren 1998-2002 befragte Augenzeugen genannt hatten. David begann mit der Planung der Ausgrabung. Leider tauchten am ersten Tag der Ausgrabungen Soldaten auf Mingaladon auf und befahlen ihm, die Arbeit einzustellen. Der Premierminister war gerade aufgrund von Betrug verhaftet worden. Da David seine Vereinbarung mit dem Premierminister getroffen hatte, wurde er verdächtigt und fünf Wochen in seinem Hotel festgehalten, bevor er gehen durfte!
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Sowohl Dr. Clark als auch Dr. Booth sprachen vor der Kamera über ihre Erfahrungen bei der langjährigen Arbeit mit David. Wie David sind auch sie sehr gespannt darauf zu erfahren, was genau bei Mingaladon begraben liegt. Um die Ausgrabungsstelle abzubilden und das Geheimnis zu lüften, werden sie eine ganze Menge geophysikalischer Ausrüstung mitnehmen, darunter ein Geonics EM34‑3, ein geoelektrischer Tomograph von Syscal, ein Bartington 601-2 magnetisches Gradiometer, ein Geometrics G858 magnetisches Gradiometer und ein Differenzial-GPS-System (DGPS). Im nächsten Eintrag werde ich es Dr. Booth überlassen, die Geophysik, ihren Anwendungsbereich in unserem Projekt sowie die Ergebnisse der geophysikalischen Vermessung von Mingaladon im Jahre 2004, zu beschreiben.
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