Das Duxford Airfield - Ort der heutigen Dreharbeiten - liegt ca. anderthalb Stunden nördlich von London, an der M11 nach Cambridge. Im Zweiten Weltkrieg sicherten die in Duxford stationierten Staffeln den Himmel über den Midlands, East Anglia und London gegen die Luftwaffe. Mehrere Einheiten operierten von Duxford aus, einschließlich des Squadron 19, des Auxiliary Squadron no. 611 (mit Spitfires) und des Squadron 242 (mit Hurricanes), sowie ausländischer Einheiten unter der Führung der RAF, wie das Squadron 310 (tschechoslowakische Piloten) und das Squadron 302 (polnische Piloten). Alle spielten eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung Großbritanniens, vor allem im Sommer und Herbst 1940. An Duxfords Beitrag zur Luftschlacht um England wird in dem Film Battle of Britain von 1969 erinnert, in dem Staffeln von Spitfires und Hurricanes deutsche Flugzeuge abfangen. Die Filmemacher erhielten sogar die Genehmigung, für die Eagle-Day-Szene ein bei Duxford stehendes Hangar-Gebäude aus dem Ersten Weltkrieg (wirklich) in die Luft zu sprengen!
Heute ist Duxford ein Ableger des Imperial War Museum, mit einer beeindruckenden Sammlung von Flugzeugen, Panzern, Artillerie und sogar Schiffen und Mini-U-Booten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Hangar Nr. 4 beherbergt die herausragende Ausstellung zur Luftschlacht um England, mit Sandsackstellungen, einem über England abgeschossenen und anschließend geborgenen deutschen Flugzeug, und meinem Favoriten - einem Schild, auf dem England aufgefordert wurde, seine Aluminium-Kochtöpfe zu spenden, mit der Mitteilung „out of the frying pan, into the (spit)fire!“ (aus der Bratpfanne in das (Spitfire) Feuer!). In einem unauffälligen niedrigen Gebäude hinter dem Hangar befindet sich die Nachbildung einer Kommandozentrale von 1940, mit einer riesigen Tischlandkarte Südostenglands, um der die angeworbenen Frauen der Women's Auxiliary Air Force saßen und die Positionen der britischen und feindlichen Kampfflieger markierten. Museumsbesucher können sich eine dreiminütige Aufnahme eines Bombenangriffs auf das Flugfeld anhören, mit Funkverkehr, Flugabwehrfeuer und Explosionen, die den Boden erschütterten.
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Wir verbrachten den Tag mit Dreharbeiten in Hangar Nr. 2, das eine große Sammlung von flugtauglichen Flugzeugen umfasst, einschließlich einer Spitfire Mark VB - welche als Hintergrund für unsere Interviews diente. Unser erster Interviewpartner war Sebastian Cox, Leiter des Air Historical Branch der RAF im Verteidigungsministerium. Der Air Historical Branch sammelt Unterlagen, schreibt selbst - oft als geheim eingestufte - Studien und beantwortete historische Fragen, die die RAF möglicherweise zu ihrer eigenen Geschichte hat. Wir sprachen mit Sebastian über die Burma-Kampagne, die unmittelbaren Folgen der Kapitulation Japans und die Situation vor Ort auf dem Mingaladon-Flugfeld im Jahr 1945. Er erzählte uns von den auf Mingaladon stationierten Einheiten und der Versorgungskette für Operation Zipper. Wichtig für unser Projekt war zu erfahren, was es bedeutet, wenn ein Flugzeug „struck of charge“ war. Zurzeit kann ich keine Auszüge aus dem Interview abdrucken oder Video-Clips davon veröffentlichen, da die Aufnahmen erst vom Verteidigungsministerium genehmigt werden müssen (als Voraussetzung für die Genehmigung des Interviews). Unser nächster Interviewpartner war Jonathan Glancey, ein Architekt und Design-Kritiker, der 2007 ein Buch mit dem Titel Spitfire: The Illustrated Biography veröffentlichte. Er schwärmte über die Spitfire als Beispiel des Industrie-Designs und verglich sie an einer Stelle mit einer wunderschönen Frau mit herrlichen Kurven. Es ist eindeutig, dass Jonathan die Spitfire verehrt - er trägt sogar Spitfire-Manschettenknöpfe! Am Ende des Tages hatte ich die Gelegenheit, mich in das Cockpit einer Spitfire zu setzen - für mich der Höhepunkt der Reise.
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